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Was sind die kryptofreundlichsten Länder der Welt?

Kryptowährungen haben in den rund 13 Jahren seit der Einführung von Bitcoin einiges erreicht. Ursprünglich als der Wilde Westen des staatenlosen Geldes eingestuft, legt der Sektor zunehmend einen Großteil seines schlechten Rufs ab. Das liegt daran, dass viele Länder inzwischen Gesetze erlassen haben, die Kryptowährungen einen Platz innerhalb des bestehenden Finanz- und Wirtschaftsrahmens einräumen.

Ja, Kryptowährungen sind in bestimmten Teilen der Welt weiterhin illegal, aber eine wachsende Zahl von Ländern leitet Schritte ein, um ein attraktives Umfeld für Krypto zu schaffen und Investitionen aus der Branche zu fördern. Aus diesem Grund bietet dieser Artikel dir einen Überblick über die kryptofreundlichsten Länder der Welt und zeigt auf, was die einzelnen Länder tun, um Krypto erfolgreich einzuführen und zu fördern. Er beleuchtet auch, wie sich die Akzeptanz von Kryptowährungen und ihre stärkere Integration in die Weltwirtschaft insgesamt entwickeln.

Portugal ist für Krypto-Enthusiasten überraschend willkommen

El Salvador

Nachdem El Salvador im September 2021 Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel eingeführt hat, ist es ohne Zweifel eines der kryptofreundlichsten Länder der Welt. Die Einstufung von BTC als gesetzliches Zahlungsmittel bedeutet, dass Geschäfte und andere Unternehmen rechtlich verpflichtet sind, die Kryptowährung als Zahlungsmittel zu akzeptieren, es sei denn, ihnen fehlen die technischen Mittel dazu.

Neben der Einführung von BTC als offizielles Zahlungsmittel hat sich die Regierung von El Salvador auch auf Investitionen aus dem Kryptowährungs-Sektor konzentriert und die Währung kontinuierlich aufgekauft (sogar während des laufenden Bärenmarktes in 2022). Bemerkenswert ist, dass im November Pläne zur Entwicklung einer „Bitcoin-Stadt“ vorgestellt wurden, die durch den Verkauf von Anleihen im Wert von 1 Milliarde USD finanziert werden soll.

Was die Steuerpolitik El Salvadors in Bezug auf Krypto angeht, so gibt es derzeit keine Einkommens- oder Kapitalertragssteuer auf Bitcoin, was das Land sehr attraktiv für Investoren macht.

Malta

Als EU-Mitgliedstaat erlangte die Mittelmeerinsel Malta im Juli 2018 größere Aufmerksamkeit, als das Parlament drei Gesetzesentwürfe verabschiedete, die zur Schaffung eines günstigeren Rechtsrahmens für Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie dienten. Der maltesische Gesetzgeber nannte Malta daraufhin die „weltweit erste Blockchain-Insel“, und Binance richtete 2019 als führende Krypto-Börse einen Standort in dem europäischen Land ein (obwohl das Unternehmen nie eine offizielle Betriebslizenz nach maltesischem Recht erhielt).

Obwohl Malta beabsichtigt, seinen Blockchain-Sektor so auszubauen, dass er bis 2027 10 % des BIP ausmacht, haben die strengen Gesetze bewirkt, dass viele potenzielle Unternehmen im Bereich Kryptowährungen auf eine Lizenzierung verzichtet haben. Dennoch hat der Sektor laut eines aktuellen Berichts des EU Blockchain Observatory and Forum bisher Investitionen in Höhe von 141 Millionen Euro verzeichnet.

Singapur

Obwohl es noch keine umfassendere Gesetzgebung für Kryptowährungen verabschiedet hat, ist Singapur für den Kryptowährungs-Sektor derzeit eines der weltweit liberalsten und kooperativsten Länder.

Ein klarer Indikator dafür ist die Tatsache, dass sich die Investitionen in Unternehmen für Blockchain und Kryptowährungen des Stadtstaates im Jahr 2021 auf 1,48 Milliarden USD beliefen – fast die Hälfte der Summe für den gesamten Asien-Pazifik-Raum. Gleichzeitig haben 6 % der weltweiten Krypto-Fonds ihren Sitz in Singapur, das damit weltweit an dritter Stelle liegt (hinter den USA und dem Vereinigten Königreich).

Die Offenheit gegenüber Krypto in Singapur hat dazu geführt, dass eine Reihe großer Unternehmen ihre regionalen Hauptsitze für Asien im Land angesiedelt haben, wie z. B. die US-amerikanische Börse Gemini. Gleichzeitig besitzen Berichten zufolge etwa 10 % der Bevölkerung eine Form von Krypto.

Nach dem spektakulären Zusammenbruch von Unternehmen wie Three Arrows Capital (mit Sitz in Singapur) und Terra Labs hat die Regierung von Singapur in den letzten Monaten jedoch begonnen, eine strengere Regulierung zu erwägen. Zudem verabschiedete sie 2020 ein Gesetz, das Kryptowährungen der Einkommensteuer unterzieht.

Portugal

Portugal ist eines der kryptofreundlichsten Länder der Welt, da es eine liberale Haltung gegenüber der Besteuerung von Investoren in Kryptowährungen vertritt. Während mit Krypto erzielte Einkünfte der Einkommenssteuer unterliegen, wird auf Gewinne aus Handel und Investitionen keine Kapitalertragssteuer erhoben.

Dank Portugals positiver Einstellung gegenüber Krypto macht der Blockchain-Sektor mittlerweile 17 % der gesamten Finanzierungsmittel aus, die von Fintech-Unternehmen in Portugal gesammelt wurden. Dabei sind 2022 bereits über 1 Mrd. EUR zusammengekommen, verglichen mit 437 Mio. GBP in 2021.

Es gibt jedoch Pläne zur Einführung einer Kapitalertragssteuer in Höhe von 28 % für den Haushaltsplan des Landes für 2023. Diese soll jedoch nur für Kryptowährungen gelten, die für einen Zeitraum von weniger als einem Jahr gehalten werden.

Schweiz

Die Schweiz, die lange Zeit den Ruf eines sicheren Hafens für Geld hatte, hat sich gleichzeitig zu einem Paradies für Kryptowährungen entwickelt. So hat sich der deutschsprachige Kanton Zug bereits 2018 als „Crypto Valley“ etabliert. Laut einem Bericht der Zuger Risikokapitalgesellschaft CV VC waren die fünfzig größten Kryptowährungs- und Fintech-Unternehmen des Kantons Zug Anfang 2021 knapp über 250 Milliarden USD wert.

Auch andere Teile der Schweiz haben sich bemüht, Investitionen im Bereich Kryptowährungen zu fördern. So kündigte Lugano Anfang 2022 an, dass es den Stablecoin Tether (USDT) und Bitcoin als legitimes Mittel zur Steuerzahlung akzeptieren würde. Der italienischsprachige Kanton will auch Geschäfte und Unternehmen dazu ermutigen, Krypto als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

Die Schweiz erhebt keine Kapitalertragssteuer auf Anlagen in Kryptowährungen (solange man kein professioneller Händler ist), wenngleich die Einkommenssteuer auf durch Mining generierte Einkünfte erhoben wird.

Litauen

Als vielleicht unerwarteter Kandidat auf dieser Liste ist Litauen dennoch eines der kryptofreundlichsten Länder der Welt. Das baltische Land hat einen liberalen Rahmen für Unternehmen im Zusammenhang mit Krypto innerhalb seiner Grenzen geschaffen und war eines der ersten EU-Länder, das 2018 Vorschriften für Initial Coin Offerings erließ.

Dank dieser proaktiven Haltung zählt das Land eine Reihe bedeutender Startups im Bereich Blockchain (31 laut dem EU Blockchain Observatory), die bis heute zusammen knapp über 1,1 Mrd. EUR gesammelt haben.

Deutschland

Deutschland hat als weiterer EU-Mitgliedstaat im Vergleich zu anderen Industrienationen eine Vorreiterrolle bei der Einführung von Regelungen übernommen, die Krypto unterstützen und gleichzeitig die Verbraucher schützen. Am 1. Januar 2020 wurde etwa das Bankengesetz geändert, um Kryptowährungen zu berücksichtigen. Unternehmen, die virtuelle Währungen verwahren wollen, müssen nun eine Lizenz von der BaFin haben.

Dieser frühzeitige Schritt zur Anpassung an Krypto hat zu einem stetigen Wachstum des nationalen Blockchain-Sektors in Deutschland geführt. So hat die Sparkasse dieses Jahr beispielsweise den Handel mit Bitcoin für ihre 50 Millionen Kunden eingeführt. Der Handel und Kauf von Kryptowährungen ist in Deutschland völlig legal und Kryptowährungen, die länger als ein Jahr gehalten werden, unterliegen keiner Kapitalertragssteuer.

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CryptoVantage Author Simon Chandler

About the Author

Simon Chandler

Simon Chandler is a journalist based in London. He writes about technology, markets and politics, and has bylines for Forbes, Digital Trends, CCN, Wired, TechCrunch, the Verge, the Sun, the New Internationalist, and TruthOut, among many others. His Twitter handle is @_simonchandler_

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