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Ist die Einführung von Lightning ins Stocken geraten? Was sind die besten Bitcoin-L2-Alternativen?
Seit der Entstehung von Bitcoin im Jahr 2009 ist die Kryptowährung zum bevorzugten digitalen Vermögenswert für Millionen von Menschen geworden. Konkurrenten haben versucht, Bitcoin als Tauschmittel zu verdrängen, indem sie sich auf Skalierbarkeit und die Steigerung der Transaktionen pro Sekunde (tps) konzentrierten. Im so genannten Blockchain-Trilemma hat Bitcoin seinen Ansatz, sich auf den Grad der Dezentralisierung und Sicherheit zu konzentrieren, vehement verteidigt, im Glauben, dass eine Skalierung durch Layer-2-Lösungen erreicht werden kann.
Am 14. Januar 2016 wurde das Whitepaper zum Bitcoin Lightning Network als eine solche Layer-2-Lösung vorgestellt. Darin wurden skalierbare Off-Chain-Sofortzahlungskanäle eingeführt, ohne den Sicherheitsgrad oder die Dezentralisierung des Hauptkanals zu beeinträchtigen. Nach reiflicher Prüfung und umfangreichen Tests ging das Lightning Network Mainnet im Januar 2018 online.
Ist die Einführung von Lightning ins Stocken geraten?
Die Bewertung der Einführungsrate des Lightning Network kann aus verschiedenen Gründen schwierig sein. Wenn man sich einfach nur die Anzahl der Kanäle und Knoten im Lightning Network ansieht, dann stellt man eine gewisse Stagnation fest.
Die Anzahl der Nodes und Channels erreichte ihren Höhepunkt, als Bitcoin Ende 2021 auf sein Allzeithoch stieg, und ist seitdem nicht mehr spürbar gewachsen. Beeindruckend ist, dass, obwohl Bitcoin in den folgenden 18 Monaten fast 80 % seines Wertes verlor, die Kanäle und Knoten, die in Betrieb waren, keinen erheblichen Einbruch erlitten.
Während diese Tabellen und Zahlen sicherlich darauf hindeuten, dass die Einführung von Lightning ins Stocken geraten ist, würde ein Blick auf die Netzwerkkapazität ein anderes Bild ergeben. Während des gleichen Zeitraums von 18 Monaten, in dem Bitcoin sein Allzeithoch erreichte, verzeichnete das Lightning Network einen Zuwachs von 40 % an Bitcoin, die dem Netzwerk hinzugefügt wurden. Dies würde darauf hindeuten, dass die Kanäle auf dem Lightning Network trotz der enormen Kursschwankungen von Bitcoin aktiv und engagiert bleiben.
Es ist auch noch zu früh, um zu sagen, ob und inwieweit eine Korrelation mit dem Gesamtkurs von Bitcoin in Fiat-Währung besteht. Da das Lightning Network erst 2018 eingeführt wurde, hat es erst einen vollständigen Marktzyklus durchlaufen.
In der Vergangenheit wurde die Bewertung von Bitcoin eng mit der Halbierung des Wertes alle vier Jahre in Verbindung gebracht. Angesichts der nächsten Halbierung in weniger als einem Jahr und der erneuten Aufmerksamkeit für Bitcoin-ETFs werden wir vielleicht eher früher als später erfahren, ob dieser Trend korrekt ist.
Die Vorstellung, dass die Akzeptanz ins Stocken geraten könnte, wenn der Wert von Bitcoin einbricht, erscheint nicht abwegig. Ähnlich wie bei einer hohen Inflation, bei der man mit dem gleichen Betrag an BTC weniger Waren und Dienstleistungen kaufen kann als zu der Zeit, als Bitcoin zu seinem Rekordkurs gehandelt wurde.
Sofern man nicht in einem geschlossenen Wirtschaftskreislauf aktiv ist, ist es finanziell sinnvoller, kurzfristig Fiat-Währung als Tauschmittel zu verwenden. Es wird sich zeigen, ob die Einführung von Lightning durch die Volatilität des BTC-Kurses beeinflusst wird oder ob es sich um ein chronisches Phänomen handelt.
Was sind die besten Bitcoin-L2-Alternativen?
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Lightning Network trotz seiner Beliebtheit in der Bitcoin-Community nicht die einzige Layer-2-Lösung ist. Es gibt eine Reihe aktiver Layer-2-Lösungen, die ähnliche Off-Chain-Zahlungen anbieten. Hier ist eine kurze Auswahl:
Liquid Network
Eine der frühesten Versionen einer L2-Lösung, das Liquid Network, wurde 2014 von Adam Back, Erik Svenson und Peter Wuille über Blockstream eingeführt. Die Kontrolle wurde inzwischen an eine Vereinigung der Mitgliedsparteien übergeben, und das Netzwerk wird auf der offenen Blockchain-Plattform Elements betrieben.
Beim Liquid Network sperren die Nutzer ihre Bitcoin durch einen Prozess, der als „Peg-in“ bekannt ist. Nutzer senden ihre Bitcoins an eine Liquid Network-Adresse und erhalten den gleichen Betrag in Liquid Bitcoin (L-BTC). Danach können Nutzer L-BTC im Liquid Network verwenden.
Der größte Nachteil besteht darin, dass L-BTC nicht so weit verbreitet ist wie reguläre BTC und nur für Transaktionen mit Konten verwendet werden, die bereits L-BTC unterstützen. Dies ist vergleichbar mit der Funktionsweise von verpackten Layer-1-Coins und Token in einigen DeFi-Protokollen.
Stacks-Protokoll
Stacks ist ein Layer-2-Projekt, das selbstausführende Smart Contracts nutzt, um die Funktionen von Bitcoin ohne einen Hard Fork zu erweitern. Dies ermöglicht es Stacks, Bitcoin um Funktionen wie Dapps und Smart Contracts zu erweitern, ohne die Eigenschaften von Bitcoin selbst zu verändern.
Stacks wurde 2017 von Muneeb Ali und Ryan Shea unter dem Namen Blockstack gegründet.
Fedimint
Fedimint ist eine der jüngeren L2-Lösungen am Markt. Fedimint konzentriert sich auf die Themen Verwahrung und Sicherheit und zielt darauf ab, einen gemeinschaftlichen Weg zur Verwahrung und Transaktion von Bitcoin mit starkem Datenschutz zu schaffen.
Fedimint bietet eine neuartige Lösung für die Frage der Verwahrung. Inspiriert von den Folgen wiederholter Insolvenzen zentralisierter Börsen hat Fedimint ein neues Modell entwickelt, das die Verwahrung auf Millionen von Communities verteilt, statt auf unbekannte Intermediäre.
Fedimint ermöglicht es den Communities, sich selbst in die Bank einzubringen. So heißt es auf der Website von Fedimint: „Fedimint ermöglicht es Bitcoinern, neue Nutzer anzuwerben und sie bei ihrem Verwahrungs- und Zahlungsmodell zu unterstützen. Anstatt einen neuen Bitcoiner an eine dritte Depotstelle zu verweisen, können Sie ihn selbst als Teil einer Gemeinschaft einbinden.
Mit anderen Worten: Sie können die Bank Ihrer Mutter/Ihrer Freunde/Ihres Dorfes sein.“
Fazit: Die Flut
Beim Lightning Network scheint sich die Einführung verlangsamt zu haben, da die Zahl der neuen Knotenpunkte und Kanäle zurückgegangen ist. Die Nutzer können sich auf die Tatsache stützen, dass trotz eines Kurseinbruchs von 80 % gegenüber dem Allzeithoch die Nutzung durch die derzeitige Nutzerbasis hoch bleibt und für eine weitere Welle der Akzeptanz gerüstet ist.
Darüber hinaus entwickeln sich neben dem Lightning Network auch alternative L2-Lösungen weiter. Diese sind oft mit einzigartigen und spezifischen Skalierungslösungen verbunden, die zur allgemeinen Akzeptanz von Bitcoin beitragen werden. Diese Alternativen stärken BTC als Tauschmittel und sorgen für eine zusätzliche Dezentralisierung der L2-Infrastruktur.
Einige Nutzer suchen nach Smart Contract-Funktionen, um dem Netzwerk DeFi hinzuzufügen (Stacks), während andere sich nicht wohl dabei fühlen, ihre BTC selbst zu verwahren, aber auch nicht zentralisierten Börsen vertrauen wollen (Fedimint).
Was auch immer die Gründe sein mögen, wir sollten uns mit diesen L2-Lösungen anfreunden. Sie werden unweigerlich dazu führen, dass das Bewusstsein und die zukünftige Akzeptanz von Lighting und Bitcoin insgesamt zunimmt.
