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Fragen an CryptoVantage: Weshalb wird Bitcoin nicht für DeFi oder NFTs verwendet?
Hand aufs Herz: Bitcoin ist nicht die erste Blockchain, an die man denkt, wenn es um Decentralized Finance (DeFi) und nicht-fungible Token (NFTs) geht. Das liegt daran, dass er nicht annähernd so fortschrittlich ist wie andere Blockchain-Netzwerke wie Ethereum, das seit vielen Jahren die DeFi- und NFT-Landschaft beherrscht.
Bitcoin verfügt zwar über begrenzte Smart Contract-Funktionen, aber es gibt mehrere Gründe, warum der König der Kryptowährungen derzeit kaum für diese Zwecke genutzt wird.
In der heutigen Ausgabe von „Fragen an CryptoVantage“ gehen wir der Frage nach, warum DeFi und NFTs auf Bitcoin selbst praktisch nicht existieren und ob sich dies in Zukunft ändern könnte.
Sind Smart Contracts mit Bitcoin die Zukunft?
Obwohl Ethereum nach wie vor die führende Plattform für Smart Contracts ist, tauchen vermehrt DeFi- und NFT-Projekte auf anderen aufstrebenden Blockchains wie Avalanche, Binance Chain, Algorand usw. auf, um die Vorherrschaft von Ethereum anzufechten.
Seit der Veröffentlichung eines größeren Updates namens Taproot durch Bitcoin haben erhebliche Entwicklungen in Bezug auf die Einschränkungen von Smart Contracts für Bitcoin stattgefunden. Dieses Update eröffnet neue Wege, um Smart Contracts auf der Bitcoin-Blockchain zu ermöglichen.
In der Vergangenheit bedeutete das Fehlen der Smart Contract-Funktionalität von Bitcoin, dass Entwickler nicht in der Lage waren, die enorme Liquidität von Bitcoin anzuzapfen. Bis vor Kurzem, denn am 21. Januar dieses Jahres hat der Software-Ingenieur Casey Rodarmor das als „Ordinals“ bezeichnete Protokoll offiziell im Bitcoin-Mainnet lanciert. Dies ermöglicht eine Bitcoin-Version von NFTs. In der Zwischenzeit entwickeln Projekte wie Stacks und TrustMachines Anwendungen, die Bitcoin funktioneller machen und sicherstellen, dass Bitcoin auch zur Erstellung von Bitcoin-basierten DeFi-Anwendungen verwendet werden kann.
Bis auf Weiteres sind jedoch andere Blockchain-Netzwerke wie Ethereum besser für DeFi und NFTs geeignet. Mit der technologischen Entwicklung könnte Bitcoin jedoch zur treibenden Kraft hinter dieser neuen Generation von Anwendungen werden.
Kritiker dieser Entwicklungen sind besorgt, dass der Aufstieg von Bitcoin NFTs und DeFi-Anwendungen auf Bitcoin letztendlich andere Arten von Transaktionen verdrängen und möglicherweise negative Auswirkungen auf die Überlastung des Netzwerks mit sich bringen wird. Adam Back, Geschäftsführer des Krypto-Infrastrukturunternehmens Blockstream, meinte sogar, dass die kommenden Bitcoin-NFTs eine schiere Verschwendung einer Verschlüsselung seien.
Probleme mit der Skalierbarkeit
Einer der anderen wesentlichen Gründe, warum Bitcoin nicht für DeFi oder NFTs verwendet wird, ist sein Problem mit der Skalierbarkeit. Das Bitcoin-Netzwerk kann nur maximal sieben Transaktionen pro Sekunde (TPS) verarbeiten, was viel zu langsam ist, um das hohe Transaktionsvolumen zu bewältigen, das für DeFi und NFTs erforderlich ist.
Dies macht es für Bitcoin schwierig, mit anderen Blockchain-Netzwerken wie Ethereum, Polygon und Solana zu konkurrieren. Ethereum zum Beispiel hat derzeit etwa 30 TPS, während Polygon 7.000 TPS verarbeiten kann. Solana geht noch einen Schritt weiter und behauptet, dass mit Solana in Spitzenzeiten 65.000 Transaktionen pro Sekunde abgewickelt werden können, wobei die tatsächlichen Werte in der Regel eher bei 3.000 TPS liegen.
Nichtsdestotrotz kann Bitcoin diese Lücke zurzeit nicht schließen. Momentan ist Bitcoin aufgrund der mangelnden Skalierbarkeit für die Hochgeschwindigkeitstransaktionen, die für DeFi und NFTs erforderlich sind, gänzlich ungeeignet.
Hohe Transaktionsgebühren
Ein weiterer Grund, weshalb Bitcoin für DeFi und NFTs weniger geeignet ist, sind seine hohen Transaktionsgebühren. Die Kosten für die Verwendung von Bitcoin können recht hoch sein, insbesondere in Zeiten hoher Netzauslastung. Dies macht Bitcoin weniger kosteneffizient für die Abwicklung von Micropayment-Transaktionen über das Bitcoin-Netzwerk.
Die hohen Transaktionsgebühren von Bitcoin stehen im deutlichen Gegensatz zu vielen anderen Blockchain-Netzwerken. Solana hat sich beispielsweise schon früh dafür entschieden, die Transaktionsgebühren bewusst niedrig zu halten. Im Moment sieht es so aus, als ob Bitcoin im Rennen um DeFi und NFT einfach nicht mit der Geschwindigkeit und den Preisen der Konkurrenz Schritt halten kann. Ethereum hat ebenfalls sehr hohe Transaktionsgebühren, zieht aber weiterhin die Aufmerksamkeit der Mehrheit der NFT- und DeFi-Communities auf sich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bitcoin zwar ein großes Potenzial für den Einsatz im DeFi- und NFT-Bereich hat, aber aufgrund der fehlenden Smart Contract-Funktionalität, der hohen Transaktionsgebühren und der Skalierbarkeit für diese Anwendungen noch nicht geeignet ist. Könnte sich dies in Zukunft ändern? Vielleicht, aber es scheint wenig wahrscheinlich. Bitcoin dürfte sich vermutlich weiterhin auf seinen bedeutendsten Einsatzzweck konzentrieren: die Verwendung als Wertspeicher.